Rundschreiben November 2024

Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer,

seit unserem letzten Bericht von Ende April 2024 gab es mit der Aufarbeitung unserer Reiseerfahrungen viel zu tun. Davon werden wir Ihnen berichten und Sie informieren, warum und wie wir mit welchen Maßnahmen unsere gewonnenen Erkenntnisse umsetzen wollen. Zum Einstieg möchten wir Ihnen die besondere Situation des Landes Sierra Leone darstellen, und so ein besseres Verständnis für die besonderen Bedürfnisse erreichen:


Sierra Leone liegt in Westafrika zwischen Guinea und Liberia und hat 7 Millionen Einwohner, bestehend aus 16 verschiedenen Ethnien mit ebenso vielen Sprachen. In der Regel wird darüber hinaus Englisch-Krio gesprochen, da es in allen Landesteilen und vom Großteil der Bevölkerung gesprochen und zumindest verstanden wird. Sierra Leone ist ein bitterarmes Land; es gehört zu den 5 ärmsten Ländern der Welt.


Es gibt nur wenige industrielle Ansiedlungen.

Die Hauptstadt Freetown wächst rasant, ohne dass die Infrastruktur auch nur annähernd mitwachsen kann. Viele Bewohner leben in einfachen Hütten und versuchen, sich ihren Lebensunterhalt mit Hilfs- und Gelegenheitsarbeiten zu gestalten.
Die Folgen des schweren Bürgerkrieges um 2000, die Ebola- und Corona-Pandemien – und nicht zuletzt der Ukraine-Krieg haben das Land in seiner Entwicklung immer wieder zurückgeworfen und so stellt sich die Situation im Lande heute im Vergleich zu anderen Ländern und Regionen in Zahlen dar. Das verfügbare Einkommen ist sehr niedrig, der Bildungsstand und die medizinische Versorgung völlig unzureichend. Die hohe Mütter- und Kindersterblichkeit gehören zu den höchsten auf der Welt.
Aus unserer Sicht sind Verbesserungen bei Bildung, Ernährung und gesundheitlicher Entwicklung der Kinder und Jugendlichen für die Zukunft des Landes unerlässlich.

Schulprojekt Worreh Yeama

Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten soll deshalb in den nächsten 1 bis 2 Jahren der Weiterentwicklung der bereits bestehenden Primary School Worreh Yeama gelten.Wie schon in unserem Osterbrief berichtet, hat uns der begeisternde Empfang durch das gesamte Dorf und das engagierte Vortragen und Werben für ihre Schule in Worreh Yeama angesteckt und ebenfalls elektrisiert.
Aus weiterführenden Diskussionen mit der Leitung des Dorfes und der Schulleitung haben wir das Projekt „Worreh Yeama School“ ins Leben gerufen. Es soll ganz auf die Belange der Schulkinder ausgelegt werden: Bildung, Ernährung und Gesundheit – und damit einen ganzheitlichen Aspekt verfolgen.
Im Einzelnen: Die Primary School soll um zwei Klassenräume erweitert werden, so dass die einzelnen Jahrgangsstufen getrennt unterrichtet werden können

Die Schülerzahlen steigen ständig, nicht zuletzt eine Folge der besten Prüfungsergebnisse im offiziellen NPSE-Ranking. (Abschlußnote nach der 6. Klasse Elementary School). Drei Klassen- und ein Lehrerzimmer sollen in einem Erweiterungsbau für eine Junior Secondary School Platz finden. In diesem Trakt soll auch eine Schulküche, von den Eltern umschichtig betrieben, ihren Platz finden.
Dafür wurden Bauzeichnungen angefertigt, Materialplanungen durchgeführt und Angebote eingeholt. Um alles wie geplant umsetzen zu können, werden wir ca. 75.000 € benötigen.
Jetzt geht es darum, die benötigten Gelder zu beschaffen, damit wir mit dem Bau der Schulerweiterung beginnen und unser ganzheitliches Projekt „Worreh Yeama School“ umsetzen können.
Wir haben die feste Zusage des Dorfes bei den anfallenden Arbeiten mitzumachen. Wir werden, wie im Land üblich, die Kosten für die Ernährung während der Bauphase übernehmen.

Gesundheit und Ernährung/Landwirtschaft

Ein großes Defizit ist die völlig unzureichende gesundheitliche Versorgung im Land. Wie oben dargestellt sind die Mütter- und Kindersterblichkeit außerordentlich hoch. Dazu kommt ein insgesamt schlechter Ernährungszustand vieler Kinder.

Gesunde Ernährung, Gesundheitsvorsorge und Bildung sind schon von Anfang an die Themen unseres Programms. Deshalb planen wir die Schule mit einer Küche auszustatten. Dort sollen die Eltern turnusweise täglich eine warme Mahlzeit für alle Kinder zubereiten.

Die Nahrungsmittel kommen weitgehend aus der EAFA-Landwirtschaft, deren Anbauflächen sich in der Nähe von Worreh Yeama und im nicht weit entfernten Rorinka (EAFA Clinic) befinden. Dort werden Cassava, Süßkartoffeln, Reis und Gemüse angebaut. Damit werden die Kinder abwechslungsreiche gesunde Mahlzeiten erhalten. Diese tägliche Versorgung wird ein wichtiger Grund für den regelmäßigen Schulbesuch sein.

Die nur etwa 12 km entfernte EAFA Clinic in Rorinka wird von unserem erfahrenen „Doc“ John Conteh geleitet. Er wird in regelmäßigen Abständen die Schule in Worreh Yeama besuchen, den Gesundheitszustand der Kinder feststellen und ggf. notwendige Behandlungen einleiten.

Unser Ziel ist, dass in den nächsten 2 bis 3 Jahren mit diesem ganzheitlichen Konzept, das Bildung, Ernährung/Landwirtschaft, Gesundheit umfasst, aus Worreh Yeama ein Vorzeigeprojekt für die Region wird.

Der Erweiterungsbau der Schule soll der 1. Schritt auf diesem Weg sein. Dafür benötigen wir insgesamt ca. 50.000 €. Wir hoffen, diese große Summe mit Ihrer Unterstützung und weiterer Sponsoren zu erreichen. Es ist eine große Herausforderung, aber wir wollen sie annehmen und hoffen, dass wir Sie mit unserem Konzept überzeugen können.

Bitte wenden Sie sich bei Fragen und für weitere Informationen gerne an uns. Wir haben detailliertere Information zur Verfügung und stellen Ihnen diese gerne zur Verfügung.

Wir würden uns sehr freuen, wenn auch Sie sich unserem Konzept anschließen und es entsprechend fördern wollen. Jede einzelne Spende hilft uns ein Stück weiter. Und für jede Spende sind wir Ihnen sehr dankbar!

Nun wünschen wir Ihnen gesunde und sonnige Herbsttage und eine besinnliche Adventszeit. In Verbundenheit mit Ihnen grüßen wir Sie herzlich

Mit dankbaren und freundlichen Grüßen

Debali Konteh     Lansana Konteh     Uwe Brinn     Ursel Röckle

PS: In eigener Sache: Mitgliederversammlung am 25.10.2024

In diesem Jahr stand die Neuwahl des gesamten Vorstandes an. Die Wahl ergab eine geplante Veränderung:

Zum 1. Vorsitzenden wurde Lansana Konteh (bisher 2. Vorsitzender) gewählt.

Unser langjähriger und sehr verdienter 1. Vorsitzender und Gründer des Vereins, Debali Konteh stellt sich in die 2. Reihe und übernimmt die Funktion des 2. Vorsitzenden. Künftig versteht er sich vor allem als Brücke zwischen Sierra Leone und unserem Verein.

Uwe Brinn wurde wieder zum Kassenwart und Ursel Röckle erneut zur Schriftwartin gewählt. Alle Kandidaten nahmen die Wahl an.


PPS: In eigener Sache: Werbung zur aktiven Mitarbeit

Wir müssen feststellen, dass wir das gleiche Problem wie viele Vereine haben. Es fehlt der Nachwuchs für eine aktive Mitarbeit im Verein, um unsere engagierten Projekte zielgerichtet fortzuführen und neue Projekte zu generieren.
Bitte erzählen Sie in Ihren Familien und in Ihren Freundeskreisen von unseren Aktivitäten. Fordern Sie gerne ggf. weitere Informationen von uns an, zeigen Sie unsere Website …

Wir sind gerne zu Gesprächen bereit und nehmen gerne Ihre Anregungen auf.

Spenden & Mitgliedschaft
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