Rundbrief November 2006

Liebe Freundinnen und liebe Freunde der Elisabeth-Farm In Sierra Leone,

drei Container mit Hilfsgütern haben wir in diesem Jahr bereits nach Sierra Leone schicken können. Wir haben die erfreuliche Rückmeldung, dass alle Container schnell von der Zollbehörde freigegeben wurden und die Güter jetzt von den richtigen Personen an die dafür bestimmten Stellen verteilt werden. Dies ist nicht ohne weiteres selbstverständlich, um so dankbarer sind wir und sehen dies als großen Erfolg an.

Damit es zu so umfangreichen Aktionen kommen konnte, bedurfte es Ihrer großen Offenheit, der Bereitschaft und dem Vertrauen, für unser Projekt zu sammeln, zu spenden, sich zu engagieren! Wir hätten am Anfang nicht erwartet, dass wir so viele Spenden bekommen, und zeitweise mussten wir uns mächtig anstrengen, dass wir das unerwartete Volumen bewältigten. Aber das beflügelte uns auch.

Der erste Container enthielt medizinische Güter: Eine komplette Arztpraxis-Einrichtung, einige Paletten mit wertvollen Operationsinstrumenten u.ä. hat das Krankenhaus in Freetown bekommen. Da Sierra Leone zu den medizinisch am schlechtesten versorgten Ländern der Welt gehört, sind diese Spenden wahre Kostbarkeiten. Dazu gehören auch die zahlreichen Rollstühle, die für die zahllosen Bürgerkriegsinvaliden, dringendst gebraucht werden.

Für die Elisabeth-Farm waren zwei große Container bestimmt, die z.B. einen Schlepper, einen Einachs-Schlepper mit Zubehör, einen Jeep, Schubkarren, Ackergeräte und vieles andere mehr enthielten.

Inzwischen gehören zur Farm mehr als 1000 Personen – vom Baby bis zu Opa und Oma – , für die Kleidung, Haushaltsgegenstände, Verbandsmaterial, Nähmaschinen, Schulsachen, … gespendet wurden.

Wir bekamen auch viel Spielzeug, was sich die Familien dort überhaupt nicht leisten können. Zahlreiche Fahrräder für Kinder und Erwachsene konnten wir mitschicken. Da zu Schulen oder zu Märkten sehr große Entfernungen zurückzulegen sind, sind das hochwillkommene Verkehrsmittel. Die Nähmaschinen unterstützen die Frauen nicht nur bei der Versorgung ihrer Familien, darüber hinaus ermöglichen sie ihnen einen eigenen Verdienst. Außerdem ist vorgesehen, in der Schule eine Nähklasse einzurichten.

Eine wirklich tolle Sache war das Engagement der Klasse 8 b des TheodorHeuss-Gymnasiums in Esslingen im letzten Schuljahr, einschließlich ihres Klassenlehrers, Herrn Sedlatschek, und seiner Kollegin, Frau Große. Die Schülerin Saskia Berthold hat alle angesteckt, sodass eine wunderbare Sammelaktion zustande kam, an der sich die ganze Schule beteiligte. Das Packen der Spenden wurde von den Schülerinnen und Schülern übernommen und beim Transport zum Container und beim Beladen haben Eltern an einem Samstag mitgeholfen. Auch die Eßlinger Zeitung hat über die Aktion ausführlich berichtet,

Doch nicht allein Sachspenden kamen zusammen, bereits zweimal haben die Schüler den Erlös von Verkaufsaktionen an die ElisabethFarm gespendet.

Nicht alle Nöte können mit Sachspenden gelindert werden, oft geht es nur mit Geld. So hat am 13. Mai 2006 im Neuen Schloss in Stuttgart ein Benefizkonzert stattgefunden, bei dem ein Teil der Spenden der Elisabeth-Farrn zuerkannt wurde, Damit konnten wir einen Stromgenerator für die Farm teilweise finanzieren. Weitere Geldspenden aus unserem Freundeskreis ermöglichten uns, den Generator bereits nach Sierra Leone zu schicken. Wir hoffen, den noch fehlenden Betrag bald beisammen zu haben. Beeilen mussten wir uns deshalb, damit vor Ort noch die Hilfe der sehr engagierten Männer vom THW in Anspruch genommen werden kann, die nur noch wenige Monate im Land sind.

Ein weiteres Projekt erscheint uns seit unserem Aufenthalt in Sierra Leone sehr wichtig: im Landesinnern, in Magburaka, soll eine große Schule (ca. 1500 Jungen ab Sekundarstufe), die von den Rebellen im Bürgerkrieg schwer zerstört wurde, wieder aufgebaut werden. Die Elektrifizierung dieser Schule wäre eine große Hilfe. Z2. wird untersucht, ob sich Solartechnik besonders gut eignen würde.

Bei allen Aktionen ist unsere Richtschnur, die Hoffnung der Menschen nach dem Bürgerkrieg konkret zu unterstützen, Anschubhilfe bei landeseigenen Projekten zu leisten, Bildung zu fördern, im gesundheitlich-medizinischen Bereich Notlagen zu lindern.

Wenn solche Anschubhilfen Erfolg haben, können die liebenswerten Menschen in Sierra Leone im eigenen Land wieder Fuß fassen. Vielleicht können wir durch unsere Aktionen einen Beitrag leisten, verzweifelte Fluchten in Richtung Europa zu vermeiden,

Wir würden uns sehr über Ihre weitere Unterstützung freuen! Landwirtschaftliche Geräte aller Art werden notwendig gebraucht (> Hilfe zur Selbsthilfe!), ganz besonders hilfreich wären z.B. Einachs- und Zweiachs-Anhänger. Vielleicht schauen Sie noch einmal nach, was Sie nicht mehr brauchen. Sie unterstützen uns auch, wenn Sie in Ihrem Bekanntenkreis von unserer Aktion erzählen.
Ganz herzlichen Dank für all das Gute, was Sie für unser Projekt schon beigetragen habenl

Mit, herzlichen Grüßen

Willi Drechsler     Debali Konteh     Ursel Röckle

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